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Karteikarten als Findmittel zur Diasammlung von Walter Gropius mit 1237 Glasdias
© VG Bild-Kunst / Foto: Bauhaus-Archiv Berlin

Wie die Erinnerung ans Bauhaus gerettet wurde

#backstage
von 
Kristina Lowis
, 7 Min Lesezeit

Wie wurde das Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung zu dem, was es heute ist? In einer dreiteiligen Serie beleuchtet bauhaus stories die Geschichte der Einrichtung.

Im Juli 1933 war dann Schluss. Nachdem das Bauhaus im Oktober des Vorjahres Quartier in einer ehemaligen Telefonfabrik in Berlin bezogen hatte, teilte der Direktor des Hauses, Mies van der Rohe, im Frühsommer seinen Studierenden in einem offenen Brief mit: „Das Lehrerkollegium hat in seiner letzten Sitzung den Beschluss gefasst, das Bauhaus aufzulösen. Für diesen Beschluss war die schwierige wirtschaftliche Situation des Hauses maßgebend.“ Schwierig war die Situation natürlich auch in anderer Hinsicht, denn die Anfeindungen und diskriminierende Kulturpolitik der Nationalsozialisten zerschlugen das Leben und Arbeiten an der seit 14 Jahren bestehenden Schule. Am vorigen Standort, Dessau, hatte der von der NSDAP geführte Gemeinderat bereits die Schließung des Bauhauses erwirkt. Obwohl sich das Institut als private Einrichtung nach Berlin hatte retten können, durchsuchten Polizei und SA im April 1933 das Gebäude auf theatralische Weise und unter dem Vorwand, hier subversives Material zu finden. Danach versiegelten sie den Zugang – eine erneute Öffnung würde nur unter den Auflagen der Nationalsozialisten zu regimekompatiblen, nicht „bolschewistischen“, „arischen“ Personen bzw. bei Entlassung eines Teils der Lehrenden und einer Hinwendung zu nationalistischen Lehrinhalten geduldet. Damit wurde jeder Gedanke einer unabhängigen Fortführung der Lehre unmöglich.

Was wird erinnert?

Viele der früheren Lehrenden und Studierenden des Bauhauses gingen angesichts des in Deutschland herrschenden Faschismus ins Exil. Einige blieben und arrangierten sich mit den Umständen. Manche konnten kaum etwas mitnehmen – andere trugen die Geschichte ihrer Schule im Gepäck. Walter Gropius, der Gründungsdirektor des Bauhauses, ging 1934 nach London und von dort 1937 in die USA. Bereits ein Jahr nach seiner Ankunft organisierte er im Museum of Modern Art in New York eine Ausstellung zur Geschichte des Bauhauses unter seinem Direktorat (1919–1928), wobei er sich auf sein eigenes Archiv mit Korrespondenz, Schulunterlagen, Fotografien, Schüler*innenarbeiten, Protokollen, aber auch Zeitungsausschnitten und Druckmaterialien wie auch auf ihm zuarbeitende Kolleg*innen und Schüler*innen stützen konnte.

Karteikasten zur Diasammlung von Walter Gropius
© VG Bild-Kunst / Foto: Bauhaus-Archiv Berlin

Dabei spielte die architektonische Entwicklung, von der Unterbringung in einem historischen Bau in Weimar zu dem von ihm persönlich geschaffenen Bauhaus-Gebäude in Dessau ebenfalls eine tragende Rolle. Auch andere ehemalige Lehrende transportierten Ideen, Archiv- und Anschauungsmaterial an neue Orte in der ganzen Welt. Etliche von ihnen blieben ein Leben lang miteinander in Kontakt. Doch es gab keine zentrale Stelle, an der dieses Erbe bewahrt, erforscht und zugänglich gemacht werden konnte.

Was wird gesammelt?

Genau dieses Interesse verfolgte in Westdeutschland der Kunsthistoriker Hans Maria Wingler mit Walter Gropius’ Unterstützung. Sie setzten alles daran, das Bauhaus nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Mitte der 1950er-Jahre begannen die beiden, Ehemalige zu kontaktieren und um ihre Mithilfe zu bitten: Hatten sie noch Material? Wäre es nicht wunderbar, das Bewahrte an einem Ort zusammenzuführen? Der Plan reifte, ein eigenes Institut zu gründen, das jedoch das historische Material nicht museal einfrieren, sondern als lebendige Ressource im Austausch mit der Gegenwart bereit halten sollte. So entsteht, zunächst in Darmstadt, eine „Dokumentarische Sammlung und Bibliothek zur Ideengeschichte des Bauhauses und verwandter kultureller Strömungen“.

 

Zu solchen Verwandten gehören beispielsweise die Schulen, an denen Elemente aus dem Bauhaus-Unterricht übernommen und weiterentwickelt wurden, darunter das Black Mountain College mit Josef und Anni Albers, das 1937 gegründete New Bauhaus Chicago mit László Moholy-Nagy, die 1955 gegründete und 1968 wieder geschlossene Hochschule für Gestaltung in Ulm oder auch die US-amerikanischen Architekturhochschulen der Graduate School of Design der Harvard University in Cambridge und des Armour Institute in Chicago, an denen jeweils die früheren Bauhaus-Direktoren Gropius und Mies van der Rohe lehrten. Durch Schenkungen und Ankäufe von Kunstwerken, Dokumenten und Büchern, bisweilen auch ganzen Nachlässen, von über 500 dem Bauhaus verbundenen Personen und Einrichtungen, wächst das Bauhaus-Archiv inzwischen seit über 60 Jahren stetig weiter.

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