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Ludwig Hirschfeld-Mack, Puppe mit Farbkreisen, um 1923, Tempera auf Leinwand, 35 x 44,5 cm
© Bauhaus-Archiv Berlin

Wer war Ludwig Hirschfeld-Mack?

#backstage #mittendrin
von 
Kristin Bartels
, 9 Min Lesezeit

Die Sammlung des Bauhaus-Archivs dokumentiert mit rund 1.000.000 Objekten die Geschichte der Kunstschule. Jedes Jahr entdeckt das Team neue Werke, die vom Bauhaus erzählen und in die Sammlung aufgenommen werden. In loser Folge stellen die Mitarbeiter*innen ausgewählte Neuzugänge vor. Dieses Mal: ein Gemälde von Ludwig Hirschfeld-Mack.

Im Frühjahr 2022 erwarb das Bauhaus-Archiv Berlin für seine Sammlung ein Konvolut mit gut 16 Arbeiten des Bauhäuslers Ludwig Hirschfeld-Mack (1893–1965), darunter auch ein Gemälde, das eine Puppe im weißen Kleidchen zeigt, an deren Gliedmaßen sich anstelle von Händen und Füßen unterschiedlich große, jeweils diagonal gegenübergesetzte Farbkreise befinden. Das Werk vereint zwei wichtige Aspekte von Hirschfeld-Macks Wirken am Weimarer Bauhaus: sein Interesse an Farben und pädagogischem Spielzeug.

© Bauhaus-Archiv Berlin

Gemälde „Puppe mit Farbkreisen“

Um 1923
Tempera auf Leinwand
35 x 44,5 cm

Das Bild entstand zu einer Zeit, als Hirschfeld-Mack unabhängig vom offiziellen Bauhaus-Curriculum für sich und seine Mitstudierenden ein Seminar über die Wirkung von Farben und Formen initiierte und eigenständig leitete. Als Unterrichtsmaterial verwendete er Farbtafeln und -kreise, um Farbabstufungen, -mischungen und -intensitäten zu verdeutlichen. Gleichzeitig beschäftigte sich der Künstler mit pädagogischem Spielzeug. So entstand 1924 sein „Optischer Farbmischer“, ein Kreisel, mit dem Kinder spielerisch das optische Zusammenwirken von Farben in Bewegung erlernen konnten

Ludwig Hirschfeld-Mack, Studie zur Farbintensität, zwölfteiliger Farbenkreis mit 120 Farben, um 1923, Bauhaus-Archiv Berlin
© Kaj Delugan, Wien
Ludwig Hirschfeld-Mack, Optischer Farbmischer, Farbkreisel mit sechs kleinen und vier großen Auflagescheiben, 1924, Bauhaus-Archiv Berlin
© Kaj Delugan, Wien

Hirschfeld-Mack schrieb sich im Oktober 1919 am Bauhaus ein und wurde Lehrling in der Druckereiwerkstatt, wo er verschiedene künstlerische Drucktechniken erlernte. Dort war er nach seiner Gesellenprüfung 1921 bis 1925 als Lehrkraft angestellt. Nach seiner Zeit am Bauhaus arbeitete Hirschfeld-Mack jedoch nicht als Drucker, sondern machte seine Nebenbeschäftigung zum Beruf und setzte sich weiterhin intensiv mit dem Zusammenwirken von Farben auseinander, zunächst als Kunstlehrer in Deutschland, u.a. an der Staatlichen Hochschule für Handwerk und Baukunst Weimar, und ab 1936 in England. Walter Gropius und Josef Albers versuchten, ihn als Lehrer in die USA zu holen. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch, als der Künstler 1940 als „feindlicher Ausländer“ in England festgenommen, nach Australien deportiert und in Arbeitslagern interniert wurde. Nach seiner Entlassung blieb Hirschfeld-Mack als Künstler, Kunstlehrer und Leiter einer Kunstschule in Australien und leistete dort einen wichtigen Beitrag zur internationalen Rezeption des Bauhauses und insbesondere der Bauhaus-Pädagogik.

Unbekannt, Porträt von Ludwig Hirschfeld-Mack, Ausweisfoto, vor 1925, Reproabzug 1970er-Jahre, Bauhaus-Archiv Berlin
© Unbekannt
Ludwig Hirschfeld-Mack, Verschiedene Quantitäten Weiß, Schwarz, Rot, 1922, Bauhaus-Archiv Berlin
© Kaj Delugan, Wien

Hirschfeld-Macks Bedeutung für das Bauhaus wurde lange in der kunsthistorischen Forschung unterschätzt, erst in jüngster Zeit sind umfangreichere Monografien zum Künstler erschienen. Das Bauhaus-Archiv sammelt bereits seit den 1960er-Jahren Werke des Künstlers, jedoch handelt es sich hier vor allem um Dokumente sowie um grafische Arbeiten aus seiner Zeit in Australien. Mit dem 2022 erworbenen Konvolut wird dieser Bestand erweitert und um bedeutende Schlüsselwerke, insbesondere aus der Bauhaus-Zeit des Künstlers, ergänzt. Damit ist das Bauhaus-Archiv nun erstmals in der Lage, das Werk von Ludwig Hirschfeld-Mack umfangreich dokumentieren, erforschen und ausstellen zu können.

Neuzugänge in die Sammlung
Theo van Doesburg, Bleiglasbild VIII, 1918/19, Atelier J.W. Gips, Den Haag
© Bauhaus-Archiv

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